Eine Spezialisierung gilt im Allgemeinen als Karriereturbo. Studenten bekommen immer wieder den Rat, sich möglichst früh auf einen Bereich zu fokussieren und so eine Nische im Arbeitsmarkt zu finden. Für das Investmentbanking kommt Jennifer Merluzzi von der Tulane University in New Orleans allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis. Ihre Studie stellt sie in der neuen Ausgabe des Harvard Business Managers (Erscheinungstermin: 16. August) vor: Spezialisten, die bei einer Investmentbank beschäftigt waren, sich während des MBA auf Finance konzentriert und ein Praktikum im Investmentbanking absolviert hatten, "wurden in unserer Studie vom Markt definitiv benachteiligt", sagt Merluzzi. Bevorzugt würden auf dem Arbeitsmarkt dagegen Generalisten, die auch in einer anderen Branche Erfahrungen gesammelt hätten. Sie verdienten im Schnitt 22 964 Dollar mehr als ihre spezialisierten Kollegen. Den Grund sieht die Wissenschaftlerin in dem Bemühen der MBA-Studenten, sich ein durchgängiges Profil als Finanz- und Marketingexperten aufzubauen. Spezialisierung werde zu einem Massenphänomen und schmälere die Verhandlungsmacht, weil solche Mitarbeiter leicht zu ersetzen seien. Erfahrene Recruiter stellten lieber Leute ein, die ganz unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen.
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