Gary Hamel, einer der einflussreichsten Managementvordenker, forderte bereits 2012 im Harvard Business Manager: "Schafft die Manager ab!" Viele Unternehmen gehen den Bürokratieabbau mittlerweile an, machen nach Meinung des Wissenschaftlers aber den Fehler, diesen Prozess top-down anzuordnen. Es sei ein eklatanter Widerspruch, wenn Unternehmen autoritäre Methoden einsetzten, um ein Managementmodell zu realisieren, das die Selbstbestimmung der Mitarbeiter verbessern solle. In der neuen Ausgabe des Harvard Business Managers (Erscheinungstermin: 19. Juli) vertritt Hamel in einem Kommentar die Auffassung, dass der Abbau nur gelingen könne, wenn alle Beteiligten frei experimentieren dürfen.
In ihrem Kampf gegen die Bürokratie benötigen Unternehmen nach Meinung des Autors einen Ansatz, der sich immer weiterentwickelt, Zusammenarbeit fördert, Schritt für Schritt vorgeht und einzelnen Mitarbeitern keine Möglichkeit bietet, sich zu entziehen. Er müsse sich im Laufe der Zeit ergeben und könne nicht systematisch eingeführt werden. Bürokratie sei schließlich auch nicht als fertiges Konstrukt entstanden, sondern habe sich in den vergangenen 150 Jahren langsam entwickelt. So müssten sich auch moderne Unternehmen auf ihrem Weg in die postbürokratische Zukunft vorantasten. "Revolutionäre Ziele, evolutionäre Schritte – das ist das Erfolgsrezept."
Harvard Business Manager
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