mm-Interview mit Daniel Vasella, Vorstandsvorsitzender Novartis
Daniel Vasella, Vorstandsvorsitzender des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, rechnet mit einer "Remoralisierung des Managements". In einem Interview in der Januar-Ausgabe des Hamburger manager magazins (Erscheinungstermin: 20. Dezember 2002) sagt Vasella, nach den Skandalen der zurückliegenden Monate zeichne sich "eindeutig eine Trendwende ab". Vasella warnt aber davor, als Gegenreaktion unternehmerische Gestaltungsmöglichkeiten zu stark zu beschneiden. Wörtlich: "Es bleibt aber zu hoffen, dass dieser Trend nicht in regulatorische Exzesse mündet."
Deutliche Kritik übt Vasella an Managerbezügen, die sich einschließlich Aktienoptionen "vielerorts sogar im dreistelligen Millionenbereich" bewegten. Vasella: "Sie liegen damit jenseits der Moral und sind die Folge massiver Übertreibungen. Ich glaube aber, dass wir die Spitze erreicht haben und das Pendel langsam wieder in die andere Richtung ausschlägt." Die in Deutschland diskutierten Vorschläge, Vorstandsbezüge auf das 150-fache eines durchschnittlichen Arbeitnehmergehalts zu begrenzen, hält Vasella für falsch. "Das wäre ein weiteres Mittel" - so der Schweizer Topmanager - "die deutsche Konkurrenzfähigkeit herabzusetzen." Wer sich an starre Lohnrelationen halte, verliere den Wettbewerb um die besten Köpfe.
Autorin: Heide Neukirchen
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