Arcandor droht die Insolvenz. Dem Unternehmen, das in deutschen Städten insgesamt 119 Kauf- und Warenhäuser betreibt, sprechen staatlich eingesetzte Wirtschaftsprüfer ab, über die nötige Substanz für eine Staatsbürgschaft zu verfügen. Das hat das Wirtschaftsportal manager-magazin.de aus Kreisen des Essener Kauf- und Warenhauskonzerns erfahren.
Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), die im Auftrag der Bundesregierung die wirtschaftliche Lage des Unternehmens geprüft haben, kommen zu folgenden Schlüssen: Die Bürgschaftsübernahme sei mit erheblichen Risiken behaftet. Der Konzern verfüge mittlerweile praktisch über keine freie Substanz mehr. Darüber hinaus könnten künftige Beteiligungsverkäufe zu erheblichen Buchverlusten führen.
Schließlich widersprechen die PwC-Prüfer der Behauptung des Unternehmens, es sei durch die Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten, was als Voraussetzung für Bundeshilfen gilt. Arcandor befinde sich vielmehr seit Jahren in Schwierigkeiten, wodurch die Liquidität des Unternehmens stetig aufgezehrt worden sei. Weder PwC noch Arcandor wollten Stellung nehmen.
Arcandor muss bis zum 12. Juni Kredite in Höhe von 650 Millionen Euro bei seinen drei großen Gläubigerbanken BayernLB, Dresdner Bank und der Royal Bank of Scotland refinanzieren. Alle drei machen dafür unter anderem die Absicherung der Kredite durch den Staat zur Bedingung.
Aufgrund der Brisanz des staatlichen Prüfungsergebnisses hat der Arcandor-Vorstand das Ergebnis der PwC-Untersuchung unverzüglich an eigene Berater weitergeleitet. Dazu zählen nach Informationen von manager-magazin.de Partner des Berliner Teams der Unternehmensberatung Roland Berger sowie Berliner Partner der internationalen Anwaltssozietät Wilmer Hale.
Die endgültige Entscheidung über Staatshilfen für Arcandor wird im so genannten Lenkungsausschuss und Lenkungsrat des Bundes getroffen. Die Sitzungstermine dafür stehen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums noch nicht fest. Arcandor hat wiederholt daraufhin gewiesen, dass im Falle der Insolvenz des Konzerns mehr als 50.000 Arbeitsplätze in Deutschland bedroht seien.
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