– In der deutschen Verlagsbranche bahnt sich eine
Sensation an: Die Essener Zeitungsgruppe WAZ (Umsatz: 1,1 Milliarden Euro,
„Westdeutsche Allgemeine“, „Neue Rhein/Neue Ruhr-Zeitung“, „Westfälische
Rundschau“), einer der größten Regionalzeitungsverlage Europas, steht vor dem
Eigentümerwechsel. Wie das manager magazin berichtet, will Petra Grotkamp (68)
die Kontrolle über das Verlagshaus übernehmen. Die Tochter des WAZ-Mitgründers
Jakob Funke, Ehefrau des langjährigen Verlagschefs Günther Grotkamp (84), ist
bislang mit durchgerechnet 16,7 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Sie hat
ihren Mitgesellschaftern von der Brost-Holding einen Betrag von 500 Millionen
Euro für deren 50-Prozent-Anteil geboten. Das Geschäft soll möglichst noch in
den nächsten vier bis acht Wochen abgewickelt werden. Die Übernahme hätte nicht
nur für die WAZ selbst weitreichende Folgen, sondern auch für die deutsche
Zeitungsbranche insgesamt. Die WAZ-Gruppe, einst eines der finanzstärksten
Medienhäuser des Landes, werde, dies ist aus dem Hause zu hören, mit künftig
klaren Eigentümerverhältnissen „endlich wieder eine größere Rolle auf
nationaler Ebene spielen“.
Mit den drei Brost-Enkeln, die in München leben und die Brost-Holding führen,
wurde bereits Einigung über Verkauf und Preis erzielt. Ein sogenannter „Term
Sheet“ ist aufgesetzt und unterschrieben worden. Die Entscheidung, ob es zu dem
Geschäft kommt, liegt nun bei dem Anwalt Peter Heinemann, Sohn des früheren
Bundespräsidenten. Er hat bis 2015 die Testamentsvollstreckung für die
Brost-Enkel inne.
Vorausgesetzt, die Übernahme findet seinen Beifall, wird die Doppelspitze der
WAZ aufgelöst: Der frühere Kanzleramtsminister Bodo Hombach, Vertreter der
Brost-Seite in der Geschäftsführung, würde in diesem Falle seine Position
räumen. Als WAZ-Chefs im Gespräch sind Christian Nienhaus (Funke-Delegierter in
der Geschäftsführung) und Manfred Braun, der den Zeitschriftenbereich führt und
das Verlagsgeschäft NRW.
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