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manager magazin Online: OECD-Chefökonom Cotis warnt vor globalem Handelskrieg

– Der Chefökonom der OECD, Jean-Philippe
Cotis, hat vor einem Ende der Globalisierung gewarnt. Es sei keineswegs
auszuschließen, dass es zu einem Handelskrieg wie in den 30er Jahren komme,
sagte Cotis im Interview mit dem Wirtschaftsportal manager-magazin.de. Derzeit
breite sich weltweit eine „gewisse Liberalisierungsmüdigkeit“ aus, die zu
„schlimmen Rückschlägen führen“ könne. „Die Geschichte hat gezeigt, wie schnell
das gehen kann“, warnte der französische Volkswirt. „Wir müssen sehr aufmerksam
sein, damit aus den jetzigen Ermüdungserscheinungen keine Kehrtwende wird.“

Besonders kritisch sieht Cotis die zunehmende Einflussnahme vieler Regierungen
auf Unternehmensübernahmen. Dies drohe, den freien Kapitalfluss und das weitere
Zusammenwachsen der Weltwirtschaft zu behindern. „Es wäre beängstigend, wenn
ökonomischer Patriotismus als Protektionismus im neuen Gewand verstanden
würde“, so Cotis. Der OECD-Chefvolkswirt appellierte an die Regierungen in der
kritischen aktuellen Situation, „politische Fehler unter allen Umständen zu
vermeiden“. Insbesondere müsse die feststeckende Welthandelsrunde der WTO
abgeschlossen und eine fortschreitende Zersplitterung des EU-Binnenmarktes
verhindert werden.

Um eine Rückkehr zum Protektionismus früherer Jahrzehnte zu verhindern, sei
eine Neuerfindung des Sozialstaats erforderlich. Es gehe darum, den Bürgern die
Angst vor der freien Weltwirtschaft zu nehmen, sagte Cotis. „Wir müssen die
Fähigkeit der Staaten steigern, die Verlierer der Globalisierung zu
kompensieren – auch um den Menschen wieder ein Gefühl von Sicherheit zu
vermitteln. Ja, es stimmt: Viele von uns können zu Verlierern werden – aber wir
müssen dafür sorgen, dass man schnell aus dieser Situation wieder herauskommt.“

Der vollständige Text ist abrufbar unter:
www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,448902,00.html

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