Die Monopolkommission sieht den angekündigten Verkauf von E-Plus an Telefónica Deutschland (O2) kritisch. Nach der Fusion würden lediglich drei Anbieter (Deutsche Telekom, Vodafone und E-Plus/O2) Deutschlands Mobilfunkmarkt untereinander aufteilen. "In der Vergangenheit haben Wettbewerbsbehörden in zahlreichen Situationen stets darauf geachtet, dass es bei vier Anbietern geblieben ist", sagt Daniel Zimmer, Vorsitzender der Monopolkommission, zu manager magazin online.
Eine zwangsläufige Ablehnung der Fusion bedeutet das allerdings nicht. "Die Wettbewerbshüter könnten durch Auflagen sicherstellen, dass langfristig wieder vier Anbieter am Markt sind", sagt Zimmer. Das zeige das Beispiel Österreich: Die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss von Hutchison und der Österreich-Sparte von Orange nur unter der Auflage genehmigt, dass Hutchison sein Netz für Quereinsteiger öffnet und Frequenzen verkauft. "Das ist ein Weg, wie die Aufsichtsbehörden Wettbewerb sichern können", sagt Zimmer.
Die Monopolkommission ist ein unabhängiges Beratungsgremium, das die Bundesregierung auf den Gebieten der Wettbewerbspolitik, des Wettbewerbsrechts und der Regulierung berät. Direkt eingreifen kann die Monopolkommission jedoch nicht. "In diesem Fall ist die EU-Kommission als Wettbewerbsbehörde zuständig", sagt Zimmer. Auch das Bundeskartellamt verwies auf Brüssel. Die EU-Kommission wollte die Übernahme auf Anfrage nicht kommentieren.
Für Endkunden ist der Deal nach Ansicht von Experten keine gute Nachricht. "Der Kunde wird kurzfristig nicht profitieren", sagt Torsten Gerpott, Professor für Unternehmens- und Technologieplanung an der Universität Duisburg-Essen und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bundesnetzagentur, gegenüber manager magazin online. E-Plus hatte zuletzt den Markt mit aggressiven Angeboten aufgewühlt. "Die Zeit der starken Preisrückgänge dürfte vorbei sein", sagt Gerpott.
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