Im Skandal um den Datendiebstahl von 17 Millionen Kundendaten hat der Mobilfunker O2 der Deutschen Telekom womöglich geholfen, widerrechtlich Verbindungsdaten von Verdächtigen auszuspähen. Der neue Telekom-Vorstand für Datensicherheit Manfred Balz hatte im Oktober eingeräumt, ein Telekom-Mitarbeiter habe sich bei dem Versuch, die Datendiebe von 17 Millionen illegal entwendeten Kundeninformationen zu finden, in mindestens einem Fall Informationen von einem Konkurrenten beschafft.
Informationen von manager-magazin.de zufolge handelt es sich in einem dieser Fälle um die Mobilfunktochter O2 des spanischen Telekomkonzern Telefonica. Dies erfuhr manager-magazin.de von mit der Situation vertrauten Personen. Demnach soll ein T-Mobile-Mitarbeiter seinen eigenen Aussagen zufolge sich Daten eines Verdächtigen von einem Mitarbeiter des Konkurrenten O2 besorgt haben – offenbar auf dem kleinen Dienstweg. Der T-Mobile-Mitarbeiter ist wie vier weitere Angestellte des Bonner Konzerns mittlerweile wegen der Affäre vom Dienst suspendiert.
O2 bestreitet, in dem Fall involviert zu sein: »Nach internen Recherchen liegen uns keinerlei Hinweise vor, dass O2 sich rechtswidrig verhalten hat«, sagte ein Sprecher gegenüber manager-magazin.de. Die Deutsche Telekom selbst wollte sich zu dem Fall nicht äußern und verwies auf die Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft. Auch diese äußerte sich nicht, erste Erkenntnisse könnten Anfang kommenden Jahres bekannt gegeben werden, sagte ein Sprecher der Behörde.
Der Telekom wurden 2006 Daten von 17 Millionen Kunden entwendet, zum Teil wurden auch Geburtsdaten und Adressen anschließend im Internet in kriminellen Kreisen feilgeboten. Um den Datendiebstahl aufzuklären, hatten Telekom-Mitarbeiter die Verbindungsdaten von 20 Personen überprüft.
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