manager magazin

manager magazin Online: Korruptionsfall im Siemens-Konzern: Knapp 90 Mitarbeiter haben sich bereits am Amnestieprogramm beteiligt

Compliance-Vorstand Peter Solmssen im Interview mit manager-magazin.de: „Es darf sich nicht rechnen, Schmiergelder zu bezahlen“

– Knapp 90 Mitarbeiter haben bislang von der internen
Kronzeugenregelung des Siemens-Konzerns Gebrauch gemacht. Das sagte Peter
Solmssen, Vorstand für Recht und Compliance bei Siemens, im Interview mit
manager-magazin.de. Die aus dem Amnestieprogramm gewonnenen Informationen seien
„sehr wertvoll“ und hätten die Untersuchungen zur Schmiergeldaffäre „sicherlich
sehr beschleunigt“. Das Amnestieprogramm wurde Anfang November gestartet und
läuft noch bis Ende Februar. Es gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, gegen
Zusicherung von Straffreiheit auszusagen.

Bei den Gesprächen mit der US-Börsenaufsicht SEC und dem US-Justizministerium
komme Siemens voran, sagte Solmssen. Er zeigte sich optimistisch, dass der
Konzern dank seiner Antikorruptionsmaßnahmen mildernde Umstände erhält.

Die Behörden werden aus Solmssens Sicht beachten, „dass wir erstens ein
nachhaltiges und konsequentes Compliance-System einführen“. Zweitens müsse es
einen Abschreckungseffekt geben. „Es darf sich nicht rechnen, Schmiergelder zu
bezahlen“, sagte Solmssen. In diesem Zusammenhang sollte man laut Solmssen
beachten, „wie viel wir für unsere Maßnahmen schon ausgegeben haben.“ Drittens
wollten die US-Behörden wahrscheinlich auch signalisieren, „dass es belohnt
wird, wenn man so konsequent und erfolgreich aufräumt wie wir.“

Die US-Behörden führen in der Korruptionsaffäre Ermittlungen gegen Siemens
durch. Um die drohende Strafe abzumildern, strebt der Konzern einen Vergleich
mit der SEC und dem US-Justizministerium an. Im Dezember hatten sich bereits
Siemens-Chef Peter Löscher, Aufsichtsratschef Gerhard Cromme und Solmssen mit
Vertretern der Behörden in den USA getroffen. Ein weiteres derartiges Treffen
ist vorerst nicht geplant: „Es wäre jetzt etwas früh für Herrn Cromme oder
Herrn Löscher, schon wieder dorthin zu reisen“, sagte Solmssen. „Nun müssen wir
erst einmal auf Arbeitsebene die Vorarbeit erledigen.“

Der vollständige Text ist abrufbar unter:
www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,537828,00.html

Ansprechpartner für Rückfragen:
Simon Hage, Telefon: 040/38080-267
E-Mail: simon_hage@manager-magazin.de

Kommunikation
Ute Miszewski, Telefon: 040/3007-2178
E-Mail: ute_miszewski@manager-magazin.de

Weitere Pressemeldungen

Dirk Kurbjuweit
Die SPIEGEL-Gruppe bestellt den SPIEGEL-Autor und ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur Dirk Kurbjuweit ab sofort zum Chefredakteur des SPIEGEL.…
Mehr lesen
Gewinne nach Rekordjahr 2021 erneut über 40 Millionen Euro | Bezahlangebote als tragende Umsatzsäule | Jubiläum von SPIEGEL+: 300.000 Abonnentinnen…
Mehr lesen