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manager magazin Online: Gasnetzbetreiber BEB vor Verkauf

Düsseldorf, 14. August 2007 – Exxon Mobil und Shell stehen vor dem Verkauf ihres deutschen Gasnetzbetreibers BEB. Der Wert des Geschäfts soll im einstelligen Milliardenbereich liegen. Damit bahnt sich eine der größten Transaktionen auf dem deutschen Energiemarkt seit Jahren an.

Wie manager-magazin.de aus Branchenkreisen exklusiv erfahren hat, rechnen Exxon Mobil und Shell ihre deutsche Erdgastransporttochter BEB nicht mehr zu ihrem Kerngeschäft. Das hannoversche Unternehmen BEB, dass in den vergangenen Jahrzehnten ein Pipeline-Netz von rund 3100 Kilometern Länge in Deutschland aufgebaut hat, soll deshalb jetzt – je nach Käuferinteresse – abgegeben werden.

Nach Informationen von manager-magazin.de ist der Verkaufsprozess der BEB bereits fortgeschritten. Die internationale Anwaltsfirma Clifford Chance sei schon mit der Lösung rechtlicher Fragen betraut, sagen informierte Kreise. Der Wert der Transaktion geht nach Meinung von Branchenexperten in die Milliarden. Denn BEB hat nicht nur ein ausgedehntes, sondern auch strategisch günstig gelegenes Leitungsnetz. »Aufgrund seiner Lage im Norden Deutschlands hat BEB eine Art Drehscheibenfunktion im europäischen Erdgastransit – von Nord nach Süd und von Ost nach West«, sagt Klaus Krämer, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Gas- und Stromhändler. Das Transportvolumen der Firma liegt bei 30 Milliarden Kubikmeter Gas.

Einen Käufer zu finden sollte trotz der hohen Summe möglich sein. Die Bundesnetzagentur tritt unter bestimmten Voraussetzungen ohnehin für eine Vereinfachung des zersplitterten deutschen Gastransportmarkts ein, damit der Gastransport weniger aufwendig und kostspielig wird. Und selbst das Kartellamt hat nicht einmal unbedingt etwas dagegen, wenn einer der großen anderen Gasnetzbesitzer in der Bundesrepublik für BEB bieten sollte; das sind der Bundesnetzagentur zufolge Eon, RWE und die BASF- und Gazprom-Tochter Wingas sowie Ontras, die zur Leipziger Verbund Netzgas (VNG) gehört.

Auch ausländische Konzerne gelten als mögliche Bieter für das Unternehmen: Gazprom-Chef Alexej Miller, Träger des »Kreuzes Vierten Grades für überragende Verdienste um das Vaterland«, hat sich ohnehin bereits 5,3 Prozent an VNG gesichert, dem größten ostdeutschen Gashändler und Transportnetzbetreiber.

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