Der Telefondienstleister Freenet will bei einer Übernahme des Rivalen Debitel eine große Zahl von Filialen schließen. Das Filialnetz wäre nach einer möglichen Fusion so eng geknüpft, dass etliche Läden nicht mehr benötigt würden, erfuhr das Wirtschaftsportal manager-magazin.de aus Verhandlungskreisen. Über die genaue Anzahl werde noch diskutiert. Auch in Management und Verwaltung seien Hunderte Stellen bedroht.
Debitel gehört dem Finanzinvestor Permira. Freenet bietet zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Euro für Debitel. Permira würde Freenet, falls das Geschäft zustande käme, ein Verkäuferdarlehen gewähren, um im Gegenzug 24 Prozent der Freenet-Aktien zu erhalten. Freenet will anschließend sein Geschäft mit schnellen Internetzugängen verkaufen, um die Übernahme zu finanzieren.
Debitel und die Freenet-Marke Mobilcom betreiben allein in den 15 größten deutschen Städten rund 400 Filialen. Mehr als 100 davon sind laut einer internen Analyse weniger als 500 Meter voneinander entfernt. Die Verhandlungsführer, Debitel-Chef Oliver Steil und Freenet-Finanzvorstand Axel Krieger, sehen hier nach Informationen von manager-magazin.de großes Einsparpotenzial. Ähnliche Möglichkeiten gebe es auch in kleineren Städten. Zusätzlich diskutieren die Unternehmen einen größeren Stellenabbau in
Management und Verwaltung.
Die Debitel-Übernahme läuft nach Informationen von manager-magazin.de bei Freenet unter dem Codewort »Fun Fair«, also »Jahrmarkt«. Noch ist allerdings offen, ob sie zustande kommt. Strittig ist unter anderem die Führung der Gesellschaft. Debitel-Chef Steil beansprucht den Vorsitz. Offenbar ist Freenet-Lenker Eckhard Spoerr auch bereit, den Vorstandsvorsitz abzugeben, erfuhr manager-magazin.de. Derzeit werde über die Bedingungen dafür verhandelt, heißt es im Unternehmen. Demnach will Spoerr noch bis Ende des Jahres im Amt bleiben und sich danach die Restlaufzeit seines Vertrags auszahlen lassen. Zusätzlich erhielte er den Wert seiner Aktienoptionen.
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