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manager magazin Online: Familienkrach im Gesellschafterkreis der Metro AG

Michael Schmidt-Ruthenbeck entlässt seinen Bruder als Geschäftsführer der Familienholding – der Geschasste wehrt sich mit einstweiliger Verfügung

Bei einem der drei Großaktionärsstämme des Handelskonzerns Metro ist es zum offenen Familienstreit gekommen. Wie manager-magazin.de berichtet, führen die Brüder Reiner Schmidt (65) und Michael Schmidt-Ruthenbeck (63), eine juristische Auseinandersetzung gegeneinander. Dieser Streit stehe, so heißt es bei manager-magazin.de, vermutlich im Zusammenhang mit dem am Freitag bekannt gegebenen Verkauf eines Pakets von 5,39 Prozent Metro-Aktien durch eine Investmentgesellschaft der Schmidt-Ruthenbecks.

Bislang gehören der Familie 18,54 Prozent am Aktienkapital der Metro AG. Daneben halten der Haniel-Konzern und der als Metro-Gründer geltende Otto Beisheim (82) ebenfalls jeweils 18,54 Prozent, alle drei Stämme gemeinsam 55,62 Prozent. Nach dem Aktienverkauf reduziert sich der Anteil der Großaktionäre auf 50,23 Prozent.

Anlass des Rechtsstreits zwischen den Brüdern ist nach Angaben von manager-magazin.de die am 7. Februar 2006 erfolgte Abberufung Reiner Schmidts als Geschäftsführer der in Essen ansässigen Führungsgesellschaft des Clans, der Gebr. Schmidt Verwaltungsgesellschaft mbH. Reiner Schmidt hatte im Vorwege versucht, seine Entlassung zu verhindern. Er reichte beim Landgericht Essen einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung ein. Das Gericht folgte dem Begehren am 3. Februar zwar nicht in vollem Umfang, verbot eine Abberufung aber für den Fall, dass »kein sachlicher Grund« vorliege.

Am 7. Februar beriefen die Gesellschafter, zu denen neben Michael Schmidt-Ruthenbeck einige Vertraute der Familie gehören, Reiner Schmidt als Geschäftsführer ab. Dessen Anwälte sehen hierin eine Verletzung der einstweiligen Verfügung. Am 1. März 2006 hat die Kanzlei Taylor Wessing im Auftrag Reiner Schmidts beim Amtsgericht Essen eine Schutzschrift hinterlegt. Auf diese Weise wollen die Juristen verhindern, dass ihr Mandant als Geschäftsführer aus dem Handelsregister gelöscht wird. Bislang ist das offenbar nicht geschehen.

Lange bevor es zu dem aktuellen Streit kam, hatte Michael Pläne verfolgt, den größten Teil seines Vermögens auf die von der Familie gegründete »Stiftung Mercator« zu übertragen. Die in Essen ansässige gemeinnützige Stiftung widmet sich der Förderung der Wissenschaft, besserer Bildung für Kinder und Jugendliche sowie der Völkerverständigung.Offenbar gab es zwischen den Brüdern Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen, die dann eskalierten. Unklar ist, ob der Erlös aus dem jetzt angekündigten Aktienverkauf dazu dienen soll, die Stiftung zu alimentieren oder Reiner Schmidt auszuzahlen.

Keiner der Brüder war bereit, sich zu dem Rechtsstreit zu äußern.

Der vollständige Text ist abrufbar unter:
www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,435952,00.html

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