Trotz der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes müssen sich die Deutschen laut Branchenverband BDEW auf weiter steigende Strompreise einstellen. "Es ist klar, dass Kosten auf die Kunden zukommen, für Netzausbau und die Bereitstellung von Back-up-Kraftwerken", sagte der neue Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Johannes Kempmann, der Online-Ausgabe des manager magazins (www.manager-magazin.de, Veröffentlichung am Freitag, 18. Juli, 11.15 Uhr) in seinem ersten Interview nach seiner Wahl.
"Auf Euro und Cent kann ich es nicht beziffern, aber es geht auf jeden Fall nach oben, nicht nach unten", sagte Kempmann, der Ende Juni zum neuen Cheflobbyisten der Energiewirtschaft gewählt wurde. Allein in die regionalen Verteilnetze müssen in den nächsten zehn Jahren etwa 25 Milliarden Euro investiert werden.
Kempmann forderte zudem Zahlungen für defizitäre Kraftwerke im Rahmen eines sogenannten "Kapazitätsmarktes". "Wenn wir sichere Stromversorgung wollen, brauchen wir eine gesicherte Leistung von etwa 85 Gigawatt, und diese Dienstleistung muss künftig bezahlt werden."
Die Mitglieder seines Verbandes rief Kempmann dazu auf, einheitlich aufzutreten. "Unsere Branche gerät wirtschaftlich stärker unter Druck", sagte er. "Das führt manchmal dazu, dass Teile der Industrie ihre Partikularinteressen formulieren. Gerade unter den äußeren Bedingungen müssen wir aber mit einer Stimme sprechen."
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