Der in einen Korruptionsskandal verwickelte Ferrostaal-Konzern beruft Rüdiger Tüscher zum Chief Compliance Officer. Tüscher sei bereits seit einigen Wochen in Essen tätig und werde in Kürze offiziell ernannt, berichtet das manager magazin in seiner Online-Ausgabe. Der 48-jährige Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs Partner gilt als Experte für Korruptionsbekämpfung. Er wird bei Ferrostaal eine Compliance-Organisation aufbauen. Nach Informationen aus Konzernkreisen soll er außerdem gemeinsam mit zwei Anwaltskanzleien an der Klärung der Vorwürfe gegen das Unternehmen arbeiten und für die Einhaltung des firmeninternen Ethikkodex sorgen. Auch Siemens und Daimler hatten sich Manager von außen geholt, um ihre Korruptionsprobleme in den Griff zu bekommen.
Gegen den Industriedienstleister Ferrostaal ermittelt seit einigen Monaten die Münchener Staatsanwaltschaft. Die Justizbehörde wirft dem Unternehmen vor, es habe im Ausland wiederholt Schmiergeld gezahlt. Ferrostaal hält die Vorwürfe für überzogen. Bei einem Treffen mit der Ferrostaal-Spitze und den Großaktionären des Konzerns hatten die Ermittler angeboten, das Verfahren gegen eine Geldbuße von 240 Millionen Euro einzustellen. Außerdem hatten die Staatsanwälte die Ablösung von Konzernchef Matthias Mitscherlich verlangt. Über Mitscherlichs Zukunft wird der Aufsichtsrat in einer Sitzung am 3. Mai entscheiden. Mitscherlichs Ausscheiden gilt als sicher.
Der künftige Compliance-Chef Tüscher hat bei Rölfs vor allem Kunden in Fällen von Korruption und Wirtschaftskriminalität beraten. Bis September 2008 gehörte er bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG dem Leitungsteam der Abteilung Forensic an.
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Autor: Michael Freitag
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