Der langjährige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn wird sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern München trotz des Dieselskandals erfüllen. „Wir arbeiten beim FC Bayern sehr gut mit ihm zusammen, sein Rat ist uns wichtig“, sagte Uli Hoeneß in einem Interview des manager magazins (Erscheinungstermin: 19. August). Für die Bayern-Spitze mit Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner und ihn selbst sei daher immer klar gewesen: „Martin Winterkorn ist gewählt bis 2018, und er wird das Mandat erfüllen.“ Hoeneß ergänzte, Winterkorn sei ein „toller Mensch“ und für ihn ein „persönlicher Freund“.
Winterkorn war wegen des Skandals um Millionen Autos mit manipulierten Abgaswerten vor knapp einem Jahr zurückgetreten. Hoeneß war in einer ähnlichen Situation: Er hatte den FC Bayern seit 1979 in verschiedenen Funktionen geführt. Dann musste er eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung verbüßen und legte 2014 alle Clubämter nieder. Inzwischen kündigte er allerdings an, im November erneut für das Amt des Vereinspräsidenten zu kandidieren.
Hoeneß riet Winterkorn in dem manager-magazin-Interview, „er sollte sich nicht verstecken“. Er selbst habe das auch nicht gemacht, wenn er am Wochenende Hafturlaub hatte. „Ich bin mit meiner Familie ins Restaurant gegangen, war auch Golf spielen.“ Winterkorn habe erst recht keinen Grund, sich zurückzuziehen. Hoeneß ergänzte, er könne sich auch vorstellen, dass Winterkorns Rat noch anderswo gefragt sei als beim FC Bayern. „Das muss ja kein Autounternehmen sein.“
Autor: Michael Freitag
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