Die Unicredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) treibt die Aufklärung der umstrittenen Cum-Ex-Dividendengeschäfte der Jahre 2005 bis 2008 voran. Der Aufsichtsrat hat neben Ex-Finanzchef Rolf Friedhofen auch die früheren Vorstände Andreas Wölfer (Wealth Management) und Ronald Seilheimer (Markets & Investmentbanking) um Stellungnahmen gebeten, berichtet das manager magazin unter Berufung auf Konzerninsider. Nach einer internen Prüfung gehen die Kontrolleure davon aus, dass die drei Ex-Manager ihre Pflichten verletzt haben. Sollten sie die Vorwürfe nicht ausräumen können, drohten ihnen Schadensersatzforderungen der Bank.
Die HVB lehnte einen Kommentar ab. Friedhofens Anwälte teilten lediglich mit, ihrem Mandanten lägen keine Informationen zu Ergebnissen der internen Prüfung sowie des Aufsichtsratsbeschlusses vor. Er habe in seiner Zeit als Finanzvorstand "aktiv die Aufklärung der Cum-Ex-Geschäfte vorangetrieben". Wölfer ließ eine Anfrage unbeantwortet, Seilheimer war nicht zu erreichen.
Zudem droht der HVB Ärger mit den Behörden, wie das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 22. August) berichtet. Insidern zufolge erbringt das Investmentbanking in München Leistungen für Konzerntöchter im Ausland ohne adäquate Entschädigung, um Verwaltungsaufwand zu sparen. Die Folge: Im Ausland fallen höhere Gewinne an, in Deutschland geringere – mit Folgen für den Fiskus. Die Bank betont dagegen, interne Dienstleistungen würden wie gegenüber Dritten veranschlagt.
Um das Sparprogramm voranzutreiben, holt Bankchef Theodor Weimer einen seiner langjährigen Berater ins eigene Haus. Roland-Berger-Partner Bernd Brunke, derzeit bei der Unternehmensberatung Leiter des Kompetenzzentrums für Finanzdienstleistungen, fängt am 1. Januar 2015 bei der HVB an. Eine Roland-Berger-Sprecherin bestätigte entsprechende Informationen.
Autor: Tim Bartz
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Autorin: Angela Maier
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