Der Volkswagen-Konzern verschärft seine Sparbemühungen. Vorstandschef Matthias Müller habe intern den Kostendruck auf das Management erhöht, berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 22. Juli). Unter anderem wolle er das Modellportfolio des Autoherstellers deutlicher reduzieren als bislang bekannt, heißt es in der Konzernspitze. Müller habe das Ziel vorgegeben, künftig nur noch rund 250 Modelle und Modellvarianten anzubieten. Aktuell verkauft der Wolfsburger Autohersteller etwa 350 unterschiedliche Modelle. Der Verzicht auf etwa 100 Varianten soll die Komplexität von Entwicklung und Produktion reduzieren. Müller verspricht sich davon deutlich sinkende Kosten.
Müller hatte dem Management kürzlich die Grundzüge der neuen Konzernstrategie vorgestellt. Darin hält er trotz der Milliardenkosten durch den Dieselskandal mittelfristig an den alten Gewinnzielen fest und erhöht diese zum Teil sogar. Insbesondere die Marke VW müsste ihre Kosten dazu um rund fünf Milliarden Euro pro Jahr senken.
Wie ernst der Vorstandschef seine Sparvorgaben nimmt, zeigte er jüngst bei der Vorbereitung eines neuen Fünfjahresplans. Die beiden erfolgreichsten Konzernmarken, Audi und Porsche, hätten nachbessern müssen, sagen Beteiligte: Audi müsse das ursprüngliche Investitionsbudget um mehr als eine halbe Milliarde Euro reduzieren, Porsche sogar um eine gute Milliarde Euro.
In der Entwicklung wolle Müller den Fokus auf die Elektromobilität legen, berichtet das manager magazin weiter. Der Volkswagen-Chef setze auf einen größeren und einen kleineren Baukasten für Elektroautos. Die aktuellen Architekturen, etwa der lange Zeit hoch gelobte Modulare Querbaukasten MQB, würden nur noch begrenzt weiterentwickelt.
Autor: Michael Freitag
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