Novartis-Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt hat Unternehmen wie seinen kanadischen Konkurrenten Valeant direkt kritisiert. „Ich habe ehrlich gesagt ein Problem mit Wettbewerbern, die keinerlei Forschung betreiben und über reine Kapitalmarkttechnik erfolgreich sein wollen“, sagte er in einem Interview mit dem manager magazin. Das kanadische Unternehmen hatte zahlreiche Unternehmen gekauft, um anschließend Forschungsbudgets zusammenzustreichen und die Preise für deren Medikamente stark zu erhöhen.
Das vollständige Interview erscheint in der August-Ausgabe des manager magazins, die am Freitag dieser Woche (22. Juli) an den Kiosk kommt.
In dem Gespräch rechtfertigte Reinhardt gleichzeitig hohe Preise für innovative Medikamente, die für ein bestimmtes Behandlungsgebiet einen medizinischen Durchbruch bedeuten. Die Preispolitik hatte bei der Einführung des ersten Hepatitis-C-Medikaments durch den US-Konzern Gilead weltweit für heftige Kontroversen gesorgt. „Man muss schon die Kosten sehen, die für einen Hepatitis-C-Patienten im Laufe seines Lebens anfallen, Krankenhausaufenthalte, Pflegekosten, Arbeitsausfall“, argumentierte Reinhardt: „Wenn es jetzt ein Präparat gibt, das nicht nur die Symptome mildert, sondern in der Lage ist, die Krankheit vollständig zu heilen, dann sinken diese Ausgaben auf null. So gesehen, ist der Preis für das Medikament sogar fair.“
Autor: Dietmar Palan
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