Der finnische Telekomkonzern Nokia kassiert für seinen Kartendienst Here deutlich weniger als bislang erwartet. Die deutschen Autohersteller Daimler, BMW und Audi erhielten für rund 2,5 Milliarden Euro den Zuschlag, berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 24. Juli). Bislang war von einem Preis von bis zu vier Milliarden Euro die Rede gewesen. Alle anderen Interessenten hätten sich aus dem Verkaufsprozess zurückgezogen, heißt es in Verhandlungskreisen. Wahrscheinlich sei, dass noch im Juli endgültig über den Verkauf entschieden werde.
Der aufseiten der Deutschen an den Gesprächen beteiligte Private-Equity-Investor General Atlantic werde zunächst keine Anteile übernehmen. Der Finanzpartner solle eventuell später einsteigen können, genauso andere Autohersteller. Weder Mercedes noch BMW oder Audi wollten sich zu dem nahen Abschluss äußern. Auch Nokia lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Autohersteller wollen die Here-Technologie nutzen, um möglichst aktuelle Daten für die Computerlenkung von Autos und neue Mobilitätsdienstleistungen zu gewinnen. Sie hatten sich schon länger gemeinsam um eine Übernahme von Here bemüht. Nokia-Chef Rajeev Suri hatte allerdings einen offenen Bieterprozess gestartet, um einen maximalen Preis zu erzielen. Amerikanische Unternehmen wie Uber und Facebook, die zunächst Interesse gezeigt hatten, hätten sich inzwischen wieder zurückgezogen, hieß es bei Nokia.
Autoren: Astrid Maier, Michael Freitag
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