Das Topmanagement des Siemens-Neuerwerbs Dresser-Rand kassiert noch kräftiger ab als bislang bekannt. Der langjährige Chef des texanischen Ölzulieferers, Vincent Volpe, wird Dresser-Rand Ende August mit mehr als 113 Millionen Dollar verlassen. Dies berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 24. August) unter Berufung auf Unterlagen, die Dresser-Rand bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat.
Siemens hatte den 7,8 Milliarden Dollar teuren Kauf nach der Genehmigung durch die EU-Kommission Ende Juni abgeschlossen. Damit wurden auch die Zahlungen an die Dresser-Rand-Manager für ihre Aktien und Optionen fällig.
Volpe erlöste allein für seine Aktien und Optionen 93 Millionen Dollar und damit 20 Millionen Dollar mehr, als nach Ankündigung der Übernahme vergangenen Herbst bekannt geworden war. Der Grund für die Erhöhung: In diesem Jahr erhielt Volpe noch weitere Aktien- und Optionspakete und profitierte zudem davon, dass der Übernahmepreis statt der ankündigten 83 Dollar je Aktie durch eine Verzugsgebühr ("Ticking Fee") auf 85,20 Dollar anwuchs. Hinzu kommt eine "Goldener-Fallschirm-Zahlung" von mindestens 20 Millionen Dollar, wenn Volpe Ende August ausscheidet.
Aus dem bisherigen obersten Führungskreis machen nur die zwei Topmanager Christopher Rossi und Jerome Walker weiter – und wurden hierfür mit Bleibeprämien geködert, wie manager magazin unter Berufung auf die SEC-Filings weiter berichtet. Der künftige Dresser-Rand-Chef Rossi streicht bis Anfang 2017 bis zu 1,3 Millionen Dollar ein, sofern bestimmte Kosten- und Synergieziele erreicht werden. Walker erhält bis zu 1,2 Millionen Dollar.
Ein Siemens-Sprecher sagte, dass sich der Münchener Konzern bei den Aktienvergütungen, Halteprämien und Fallschirmen an vertragliche Verpflichtungen halte.
Autorin: Angela Maier
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