Deutschland hat bei der Digitalisierung der Wirtschaft in fast allen Branchen Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie der Boston Consulting Group für das manager magazin (Erscheinungstermin: 18. Juli). Darin verglichen die Strategieberater sieben deutsche Kernindustrien, die etwa 80 Prozent der Dax-Konzerne und 70 Prozent der M-Dax-Unternehmen abdecken, mit dem jeweiligen digitalen Branchenvorbild. "Deutschland hat in Sachen Digitalisierung in fast allen Branchen Nachholbedarf", konstatiert der für Technologie zuständige Seniorpartner Martin Hecker.
Gegenüber führenden Konzernen wie Amazon oder Google liegen insbesondere Banken und Versicherungen, das Gesundheitswesen sowie die Telekom-, Informations- und Medienindustrie bei der Pflege der Onlinekundenbeziehung, der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und der Automatisierung der internen Prozesse zurück. Sie erreichten gerade einmal die Hälfte der digitalen Reife der weltweiten Vorreiter. Dabei sind gerade diese Bereiche besonders stark von den Veränderungen durch die Internetwirtschaft betroffen. Auch der Handel muss dringend seine Unternehmenskonzepte verändern und die Kunden nicht nur in Läden, sondern auch im Web und mobil bedienen. Wie die Maschinenbauer haben aber auch die Einzelhändler noch Chancen aufzuschließen. In ihren Vorzeigesektoren Auto und Logistik können die Deutschen gegenüber der globalen Konkurrenz zumindest recht gut mithalten. Wie alle anderen Branchen müssen aber auch Automobilkonzerne und Logistikunternehmen vor allem darauf achten, den Zugriff auf die Kundendaten nicht an die digitale Konkurrenz abzugeben.
Autorin: Eva Müller
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