Der US-Hedgefonds Elliott Capital will im Zuge der Übernahme des Kabelbetreibers Kabel Deutschland (KDG) durch Vodafone vor Gericht eine erheblich höhere Abfindung für die KDG-Minderheitsaktionäre erstreiten. Elliott und andere KDG-Aktionäre haben vor dem Landgericht München 1 jetzt ein Spruchverfahren gegen Vodafone angestrengt. Statt der vom Mobilfunkkonzern angebotenen 84,53 Euro Barabfindung je Aktie fordert Elliott vor Gericht zwischen 225 und 275 Euro je Papier. Das berichtet das manager magazin in seiner am Freitag (18. Juli) erscheinenden Ausgabe und beruft sich dabei auf Brancheninsider.
Die Forderung ergibt sich aus dem Bewertungsgutachten, das Elliotts Wirtschaftsprüfer Rödl & Partner in München eingereicht haben. Setzt sich der als unnachgiebiger Argentinien-Gläubiger bekannt gewordene Fonds durch, könnte das Vodafone zusätzlich mindestens etwa drei Milliarden Euro kosten, schreibt das manager magazin weiter. Elliott hält 13,5 Prozent an KDG. Eine Gerichtssprecherin bestätigte, dass das Spruchverfahren in München eingeleitet sei, wollte sich aber weiter nicht dazu äußern. Elliott und Rödl & Partner wollten zum Thema keine Stellung nehmen.
Der Anspruch auf einen derart größeren Nachschlag dürfte für Elliott in Deutschland Rekordcharakter haben. Vodafone hatte die Übernahme des Kabel-Konkurrenten bereits im vergangenen Jahr angekündigt und konnte sich bisher 76,6 Prozent an KDG sichern. Vodafone braucht die Mehrheit, um KDG von der Börse nehmen zu können. Der britische Telekommunikationskonzern hat nun bis September Zeit, auf die Forderung bei Gericht zu reagieren. Ein Vodafone-Sprecher wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Autorin: Astrid Maier
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