Volkswagens Truck-Vorstand Andreas Renschler hat erstmals die gewünschten Einnahmen aus dem möglichen Börsengang seiner Sparte beziffert. Geplant ist der Börsengang derzeit für den Sommer 2019, rund 25 Prozent der Anteile sollen verkauft werden. Auf die Frage, ob er tatsächlich mit rund 6 Milliarden Euro rechne, sagte Renschler dem manager magazin (Erscheinungstermin: 22 Juni): „Das dürfte gern ein bisschen mehr sein.“
Nach der RWE-Abpaltung Innogy 2016 und der Siemens-Medizintechnik Healthineers im Frühjahr 2018 wäre das der dritte milliardenschwere Börsengang in Deutschland innerhalb weniger Jahre. Derzeit hält VW an der Lkw- und Bus-Sparte mit Marken wie Scania, MAN und Volkswagen noch 100 Prozent. Sie beschäftigt 81 000 Menschen und setzte 2017 knapp 24 Milliarden Euro um.
Renschler sagte dem manager magazin weiter, der genaue Zeitpunkt eines Börsengangs hänge genau wie die Höhe der gegebenenfalls zum Verkauf angebotenen Anteile auch von der Stimmung am Finanzmarkt ab.
Volkswagen hat die Lkw-Sparte im Juni in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und damit kapitalmarktfähig gemacht. Für Herbst sei dann die zweite Wandlung in eine Aktiengesellschaft europäischen Rechts (SE) geplant, sagte Renschler.
Ein Börsengang sei auch dazu gedacht, die weitere Expansion der Sparte zu erleichtern, sagte Renschler. Die Einnahmen aus einem Aktienverkauf flössen zwar an den Eigentümer Volkswagen. Aber der Konzern könne die Eigenkapitalstruktur der Tochter schon vor einem Verkauf von Anteilen stärken.
Autor: Michael Freitag
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