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manager magazin 7/2016: US-Anwalt Hausfeld unterstützt Klage gegen Deutsche Bank

VW-Schreck kooperiert mit Berliner Kanzlei Schirp / Rechts­streit wegen Post­bank-Über­nahme bekommt globale Dimension

Nach dem Volkswagen-Konzern attackiert US-Staranwalt Michael Hausfeld (70) nun den zweiten Dax-Konzern: die Deutsche Bank. Zusammen mit dem auf Anlegerklagen spezialisierten Berliner Anwalt Wolfgang Schirp (51) will Hausfeld in den kommenden Wochen weltweit Aktionäre der Postbank ansprechen und dafür gewinnen, in die bereits laufenden Klagen gegen die Deutsche Bank ein­zu­steigen. Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 24. Juni).

Die Deutsche Bank hatte 2008 zunächst 29 Prozent der Postbank-Aktien für je 57,25 Euro erworben, nach Ansicht der Anwälte aber trotzdem sofort durchregiert. Später stockte der Konzern seine Beteiligung auf, zahlte den Restaktionären jedoch deutlich weniger.

Gelingt der Nachweis, dass die Deutsche Bank bei der Postbank schon als Minderheitseigner die Macht hatte, müsste sie nachträglich allen Aktionären 57,25 Euro zahlen. Insgesamt haben Hausfeld und Schirp 284 institutionelle Investoren als mögliche Kläger aus­gemacht, womit sich der Streitwert auf zwei Milliarden Euro summieren könnte.

Beim Kölner Landgericht sind bereits diverse Klagen von Postbank-Aktionären anhängig. Hausfeld, der derzeit auch Schadens­ersatz­ansprüche europäischer VW-Kunden wegen des Einsatzes von Betrugssoftware sammelt, sowie Prozessführer Schirp wollen nun weitere potenzielle Kläger ansprechen – darunter mit Blackrock und Norwegens Ölfonds zwei der weltgrößten Vermögensverwalter, die zugleich auch Großaktionäre der Deutschen Bank sind. »Der Fall hat für uns hohe Priorität«, sagt Hausfelds Deutschland-Statthalter Christopher Rother.

Autor: Tim Bartz
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