Der Mitgründer des Großinvestors Cevian, Lars Förberg, ist unzufrieden mit dem aktuellen Stand seiner Investments in Deutschland. Den Industriedienstleister Bilfinger bezeichnete der 50-jährige Schwede in einem Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 24. Juni) als „zurzeit unser schlechtestes Investment aller Zeiten“. Der Traditionskonzern hatte jüngst nach einem starken Kursverfall seine Kernsparte Immobilienservices verkauft, Cevian ist dort mit 26 Prozent größter Aktionär. Es werde, so Förberg, „eine Zeit lang dauern, bis die Anleger wieder Vertrauen in Bilfinger und seine Führung fassen“.
Den Dax-Konzern ThyssenKrupp, wo Cevian laut Förberg den „Anteil auf knapp unter 20 Prozent erhöht“ hat, hält der Investor noch nicht für wettbewerbsfähig: „Es ist für jeden klar, dass es noch ordentlich Mühe und Gestaltungswillen kosten wird, ehe das Unternehmen wirklich wettbewerbsfähig ist und erfolgreich dasteht.“ Dazu setzt Förberg Konzernchef Heinrich Hiesinger und dessen Spartenchefs unter Druck: „Jede Sparte muss mindestens so gut sein wie der beste Wettbewerber“, sagte Förberg. Allerdings konzedierte er auch, dass „sich die Dinge in die richtige Richtung“ bewegten.
Grundsätzlich kritisierte Förberg die Qualität deutscher Aufsichtsräte: „In den Aufsichtsräten treffen wir häufig Menschen, denen es an Engagement fehlt“, sagte Förberg.
Autor: Sven Oliver Clausen
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