Mit einem drastischen Sparkurs will Vorstandschef Rupert Stadler den Autohersteller Audi wettbewerbsfähig halten. Die Tochtermarke des durch den Dieselskandal erschütterten Volkswagen-Konzerns werde in den kommenden Jahren Milliarden Euro in neue Antriebstechnologien und Geschäftsfelder investieren, berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 24. Juni). "Wir haben Fett angesetzt", habe Stadler jüngst intern den künftigen Sparkurs begründet. Audi müsse dringend schlanker werden. Nur so könne das Unternehmen die Milliarden freispielen, um sich auf eine in Zukunft veränderte Autowelt vorzubereiten. Das Magazin beruft sich auf die neue Strategie 2025, die Stadler seinen Topmanagern im Juli präsentieren will.
Der Strategie zufolge rechnet der Autohersteller zum Beispiel damit, dass im Jahr 2025 zwischen 25 und 30 Prozent der verkauften Audis elektrisch angetrieben werden. Das wären rund 700 000 Elektroautos pro Jahr. Audi-Chef Stadler rechne mit einem insgesamt langsamer wachsenden Autoabsatz, berichten an der Strategie Beteiligte. Audi plane allerdings nicht, selbst Batteriezellen herzustellen. Im Gegenteil bauten die koreanischen Konzerne Samsung und LG Werke in Ungarn und Polen, von denen aus sie Audi mit Batteriezellen beliefern wollten.
Trotz der hohen Zukunftsinvestitionen wolle Audi die Renditeziele nicht senken, berichtet das manager magazin weiter. Vorgabe für die operative Umsatzrendite blieben 8 bis 10 Prozent, heißt es in Unternehmenskreisen. Als Kapitalrendite wolle Stadler weiter 21 Prozent vorgeben. Audi hatte 2015 knapp 5 Milliarden Euro operativen Gewinn erzielt. Angesichts der Dieselkrise gelten die Einnahmen der Premiummarken Audi und Porsche als eine Art Überlebensgarantie des Konzerns.
Autor: Michael Freitag
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