Bei der deutschen Privatbank Hauck & Aufhäuser bahnt sich ein Eigentümerwechsel an. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun verhandelt mit Management und Aktionären des Instituts über einen Einstieg, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. Juni). Die Verhandlungen seien bereits weit fortgeschritten. Als verkaufswillig gilt ein Großteil der Aktionäre von Hauck & Aufhäuser.
Pikant wäre Fosuns Einstieg vor allem deshalb, weil die Chinesen bereits am Hauck-Rivalen BHF Bank beteiligt sind. Dort ist ihr Anteil auf 19,2 Prozent begrenzt, was den Durchgriff auf die Geschäftspolitik erschwert.
Zudem hat sich Fosun mit den restlichen BHF-Aktionären überworfen. Anlass ist die abrupte Trennung von Vorstandschef Björn Robens, die der Aufsichtsrat am Dienstag einstimmig, aber gegen den erbitterten Widerstand des nicht-stimmberechtigten Aktionärs Fosun beschlossen hatte. Robens pflegt exzellente Verbindungen zu Fosun-Chairman Guo Guangchang.
Guo strebe nun danach, eine Bank mehrheitlich zu kontrollieren, heißt es. 2014 hatte er bereits den portugiesischen Versicherer Fidelidade erworben, um weiteres Wachstum zu finanzieren. Im Februar 2015 folgte der Kauf des französischen Touristikkonzerns Club Med – mit finanzieller Beteiligung von Fidelidade. Auch am Reisekonzern Thomas Cook hält Fosun Anteile.
Hauck & Aufhäuser bestätigte Gespräche mit möglichen Investoren: „Es gibt durchaus mehrere Interessenten für eine Beteiligung an Hauck & Aufhäuser, die wir gewissenhaft prüfen. Eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung treffen letztlich die Anteilseigner. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns dazu nicht weiter äußern können.“ Von Fosun war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Autor: Tim Bartz
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