Bei der angeschlagenen Münchener Lichtfirma Osram bereitet Aufsichtsratschef Peter Bauer einen weitreichenden Vorstandsumbau vor. Bauer habe mit der Suche nach einem Nachfolger für den umstrittenen Osram-Vorstandschef Wolfgang Dehen begonnen, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. Juni). Kandidaten aus der Auto- und Fertigungsindustrie seien hierfür bereits angesprochen worden.
Parallel dazu fahndet Bauer zudem nach einem Nachfolger für Technikchef Peter Laier, der das Unternehmen nach einem verlorenen Machtkampf mit Dehen Ende Juni verlässt. Ein Osram-Sprecher verwies dazu nur auf frühere Aussagen des Unternehmens, dass nach einem Ersatz für Laier gesucht werde. "Darüber hinaus kommentieren wir – wie ganz generell – keinerlei Spekulationen."
Der Vertrag des 60-jährigen Betriebswirtschaftlers Dehen läuft noch bis März 2016. Da Osram in dem sich rasant wandelnden Lichtmarkt zusehends Marktanteile verliert, will Chefkontrolleur Bauer die Technikkompetenz im dreiköpfigen Osram-Vorstand zügig verbessern. Wichtigstes Kriterium für Dehens Nachfolger sei ein solider technischer Hintergrund, berichtet das manager magazin weiter.
Osram steckt in der Klemme. Das Geschäft mit konventionellen Lampen wie Leuchtstoffröhren und Energiesparbirnen schrumpfe schneller als erwartet und gelte intern als Abwicklungskandidat, schreibt das Magazin. Auch bei der Allgemeinbeleuchtung auf LED-Basis sei Osram zu klein. So werde intern bereits diskutiert, die gesamte Allgemeinbeleuchtung abzustoßen und sich künftig nur noch auf die beiden aussichtsreicheren Geschäfte mit LED-Chips und Spezialbeleuchtung zu konzentrieren, so das manager magazin.
Der Osram-Sprecher betonte, dass beide Bereiche der Allgemeinbeleuchtung – sowohl der traditionelle als auch der LED-basierte Teil – "wesentliche Geschäftsaktivitäten von Osram" seien.
Autoren: Angela Maier und Eva Müller
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