Bayer-Chef Marijn Dekkers sieht sich trotz der ungewöhnlich kurzen Laufzeit seines zweiten Vorstandsvertrags und trotz der Tatsache, dass er die Zuständigkeit für Strategiefragen künftig an seinen potenziellen Nachfolger Werner Baumann abgibt, nicht als Lame Duck. "Wie die Fachressorts aufgeteilt sind, ändert nichts daran, dass am Ende der CEO die Richtung vorgibt und auch gegenüber dem Aufsichtsrat vertritt. Ich hatte seit dem ersten Tag immer die volle Unterstützung des Aufsichtsrats. Und ich sehe keinen Grund dafür, warum sich das in den nächsten zwei Jahren ändern sollte. Nein, dieses Risiko gehen nur CEOs ein, die mit einem autoritären Führungsstil und der vermeintlichen Macht ihres Amtes führen", sagte er im Interview mit manager magazin. Dekkers äußerst sich darin erstmals öffentlich zu seinem für Ende 2016 angekündigten Rückzug von der Konzernspitze. Das vollständige Gespräch ist in der am Freitag, 20. Juni, erscheinenden Ausgabe nachzulesen.
Der Vertrag war auf Wunsch des Niederländers nur um zwei Jahre verlängert worden, weil Dekkers danach Zeit für seine dann in den USA studierenden Töchter haben möchte. Auf die Frage, ob er nachvollziehen könne, dass viele bei Bayer diesen Wunsch für egoistisch halten, sagte er: "Nein, und das stimmt auch nicht. Ich habe eine überwältigende Anzahl zustimmender und ermutigender Mails nach meinem Brief an die Mitarbeiter bekommen, in dem ich meine Motivation für diesen Schritt erklärt habe."
Die Frage, ob er darüber nachgedacht habe, gleich zu gehen, beantwortete er mit dem Satz: "Nein. Für mich ist es auch ein Ausdruck von Verantwortung, wenn ich zweieinhalb Jahre im Voraus für Klarheit sorge."
Autor: Dietmar Palan
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