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manager magazin 6/2018: Alno: Ermittlung gegen Chef überschattet Neustart

Geschäftsführer Andreas Sandmann steht unter Betrugsverdacht – Küchenhersteller will 2019 wieder Geld verdienen

Gegen den aktuellen Alno-Chef Andreas Sandmann und den ehemaligen CEO Christian Brenner wird wegen des Vorwurfs des schweren Betrugs ermittelt, berichtet das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe (Erscheinungstermin: 18. Mai). Die Beschuldigungen stammen von der Canon Deutschland Business Services GmbH, einer Tochter des japanischen Kameraherstellers, die Druckdienstleistungen erbringt, es ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Alno hatte den langfristigen Vertrag mit der Firma, für den jährlich 1,2 Millionen Euro an Kosten anfielen, gekündigt und Zahlungen verweigert. Dagegen hatte Canon erfolgreich geklagt und Alno eine Summe von rund 3 Millionen Euro in Rechnung gestellt.

Insidern zufolge hatte Alno eine Woche vor Insolvenzanmeldung Canon eine Rückzahlung zugesagt und dabei versichert, dass es keine Hinweise auf eine bevorstehende Pleite des seit Jahren kriselnden einst größten deutschen Küchenkonzerns gebe. Das Dokument soll die Unterschrift von Sandmann, damals Vertriebschef, und Brenner tragen. Canon und Alno wollten sich auf Anfrage dazu nicht äußern. Parallel gehen die Stuttgarter Staatsanwälte dem Verdacht auf Insolvenzverschleppung gegen 12 frühere Alno-Manager nach.

Die von Sandmann geführte „Neue Alno GmbH“ hat nach der überraschenden Übernahme durch die von Beraterlegende Roland Berger gegründete Fondsgesellschaft RiverRock Anfang des Jahres den Betrieb wieder aufgenommen. Obwohl der Name beschädigt ist und viele Händler ihre Verkaufsflächen mit Wettbewerbern ersetzt haben, will Alno 2019 nach eigenen Angaben wieder Geld verdienen.

Autor: Martin Mehringer
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