Heinz Hermann Thiele, Haupteigentümer der Münchner Knorr-Bremse, will das Unternehmen deutlich ausbauen. Im Interview mit dem manager magazin, das am 27. Mai 2016 erschienen ist, sagte Thiele: „Wir verhandeln zurzeit über eine Akquisition, für die wir mehrere Hundert Millionen Euro einsetzen wollen.“ Der Weltmarktführer bei Bremssystemen für Lastwagen und Züge kann sich den üppigen Zukauf leisten: Er verfügt über Barreserven von 1,2 Milliarden Euro.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren hat Knorr-Bremse sein Portfolio deutlich erweitert. „Wir können jetzt“, so Thiele, „ganze Züge modernisieren und deren komplette Kontrolle durchführen.“ Die Expansionsstrategie zahlt sich für die Bayern aus. 2015 stieg der Umsatz um 12 Prozent auf 5,8 Millionen Euro, der Jahresüberschuss erhöhte sich um 15 Prozent auf 645 Millionen Euro.
Auch beim Bahntechnikspezialisten Vossloh, an dem Thiele 41 Prozent der Anteile hält, stehen größere Veränderungen an. Der Ankeraktionär und Aufsichtsratsvorsitzende will zunächst die gesamte Fertigung von Lokomotiven und Straßenbahnen verkaufen. Thiele rechnet damit, dass infolge des Desinvestments der Umsatz auf gut eine Milliarde Euro schrumpfen wird. Im zweiten Schritt soll das im sauerländischen Werdohl ansässige Unternehmen den Infrastrukturbereich (Schienen, Weichen und andere Systeme) stärken. „Wir wollen ein Umsatzvolumen von etwa einer Milliarde Euro zukaufen“, kündigte Thiele an. Das Geld werde die börsennotierte Firma „von außen besorgen“, allerdings stehe noch nicht fest, auf welchem Weg.
Autorin: Ursula Schwarzer
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