Den Traumschiff-Erbinnen Hedda und Gisa Deilmann droht Ärger mit der Justiz. Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat nach Informationen von manager magazin beim örtlichen Landgericht Anklage gegen die Schwestern und eine weitere Person erhoben. Der Vorwurf: Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Es soll um eine siebenstellige Summe gehen, die in den Jahren 2005 bis 2009 im Geschäft mit Flusskreuzfahrten aufgelaufen sein soll. Die Zwillinge wollten sich auf Anfrage nicht dazu äußern – ihre Anwälte hätten ihnen abgeraten.
Ein Sprecher des Landgerichts sagte manager magazin (Erscheinungstermin: 22. Mai), dass die Prüfung der Anklage noch andauere, da diese "sehr komplex" sei. Im Rahmen der Ermittlungen wurden kurz nach der Insolvenz 2009 auch Geschäftsräume der Reederei in Neustadt sowie fünf Flusskreuzfahrtschiffe durchsucht.
Hedda und Gisa Deilmann hatten die Firma von ihrem 2003 verstorbenen Vater Peter geerbt. Prominentes Aushängeschild war lange Zeit das durch die ZDF-Sendung "Traumschiff" bekannte Kreuzfahrtschiff MS Deutschland, das bereits mehrmals Insolvenz anmelden musste. Mittlerweile ist es im Besitz eines US-Investors, der die "Deutschland" in diesem Sommer etwa als Unterkunft für Ingenieure am Suez-Kanal nutzen möchte.
Autor: Philipp Alvares de Souza Soares
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