Eugen Münch, Gründer und Aufsichtsratschef der Rhön-Klinikum AG, organisiert seinen Vorstand offenbar schon wieder um. Wie das manager magazin in seiner jüngsten Ausgabe (Erscheinungstermin: 17. Februar) schreibt, könnten nach der Aufsichtsratssitzung des Konzerns am 23. Februar gleich zwei Führungskräfte ihre Entlassungspapiere erhalten. Finanzchef Jens-Peter Neumann sowie der für das operative Geschäft zuständige Wolfgang Menger würden demnach ihre Posten verlieren.
Bereits am 19. Januar hatte manager magazin Online exklusiv berichtet, dass Münch seinen Vertrauten und PR-Berater Stephan Holzinger ab 1. Februar zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannte. Hintergrund des erneuten Revirements ist der Konflikt zwischen Finanzchef Neumann und Münch über die Strategie der Klinikkette. Der Gründer will die Krankenhäuser mit IT und medizinischer Hochleistungstechnologie aufrüsten. Der Finanzer warnte ihn, dass sich der Konzern seine Visionen nicht leisten kann.
Nach einem Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger haben fast alle Kliniken 2016 ihre Margenziele verfehlt. Eine Umsetzung von Münchs Vorhaben würde die Liquidität des Konzerns um 45 Millionen Euro pro Jahr verschlechtern, was zu sinkender Investitionsquote und Dividende führt. Mitte Januar gab Rhön deswegen eine Gewinnwarnung heraus. Das Gutachten hatte der Vorstand im Herbst 2016 beauftragt.
Autoren: Eva Müller / Dietmar Palan
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