Die Deutsche Bahn (DB) erwägt, auf die geplanten Preiserhöhungen im Fernverkehr in den nächsten beiden Jahren zu verzichten. Das berichtet das manager magazin (Erscheinungsdatum: 23. Januar) mit Bezug auf vertrauliche Unterlagen. Demnach nennt ein interner Risikobericht der Bahn-Tochter DB Fernverkehr die Punkte „Nichtrealisierung Preismaßnahmen“ für die Jahre 2016 und 2017 und stuft sie als „möglich“ ein. Bereits für 2015 hat die Bahn im Fernverkehr die ursprünglich vorgesehene Verteuerung für Tickets der 2. Klasse fallen gelassen.
Hintergrund der Überlegungen ist offenbar der wachsende Druck durch private Fernbusse. So führt der interne DB-Bericht die preisaggressiven Konkurrenten als Großrisiko. Es könnte das Ergebnis der Sparte in den kommenden Jahren um 672 Millionen Euro drücken. Auch die gewachsene Preisempfindlichkeit der Kunden wird als gravierendes Risiko für die Fernzüge genannt. Der „sehr wahrscheinliche“ Ergebniseffekt wird mit 618 Millionen Euro beziffert. Offenbar zweifelt das Bahn-Management vor diesem Hintergrund daran, die Preise wie gewohnt regelmäßig erhöhen zu können.
Der Bahn-Bereich Fernverkehr war schon 2014 unter den eigenen Erwartungen geblieben. Der zuständige Konzernvorstand Ulrich Homburg soll nun bis März eine neue Strategie für den bedrängten Fernverkehr entwickeln.
Autor: Michael Machatschke
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