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manager magazin 2/2015: 29 Fonds von Wölbern Invest verklagen internationale Kanzlei Bird & Bird

Sozietät beriet Ex-Wölbern-Chef Schulte und soll Millionen Schadensersatz zahlen

Im Spektakel um das Fondshaus Wölbern Invest und dessen ehemaligen Chef Heinrich Maria Schulte (61) rückt ein prominenter Akteur in den Fokus: Die internationale Anwaltskanzlei Bird & Bird. 29 Immobilienfonds von Wölbern Invest haben gegen die weltweit tätige Sozietät beim Landgericht Hamburg eine Schadensersatzklage eingereicht. Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe, die ab Freitag, 23. Januar 2015, im Handel ist.

Gemeinsam mit dem Hamburger Rechtsanwalt Tjark Thies, Insolvenzverwalter mehrerer Gesellschaften der Wölbern-Gruppe, fordern die Fonds von der Kanzlei sowie teils ehemaligen Mitarbeitern Wiedergutmachung in Höhe von mindestens 130 Millionen Euro. Der Grund: In den Kassen vieler Fonds klaffen gewaltige Löcher, mehrere mussten bereits Insolvenz beantragen. Mitverantwortlich dafür sind nach Ansicht der Kläger die Anwälte von Bird & Bird. Denn diese hätten Schulte bei dessen umstrittenen Finanztransfers, die letztlich zur prekären Lage der Fonds geführt hätten, eng beraten und müssten sich zahlreiche Verfehlungen anlasten lassen. So steht es in der mehr als 260 Seiten starken Klageschrift, die bei Gericht unter dem Aktenzeichen Az. 327 O 637/14 geführt wird und die manager magazin vorliegt.

Die Klage gegen die Wirtschaftsjuristen, die jede Schuld zurückweisen, komplettiert einen der größten Anlegerskandale der vergangenen Jahre. Seit Mai 2014 wird dem gelernten Mediziner Schulte, der 2006 das Bankhaus Wölbern erwarb und 2007 die Fondssparte Wölbern Invest abspaltete, in Hamburg der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn der gewerbsmäßigen Untreue in mehr als 300 Fällen. Fast 150 Millionen Euro soll er zwischen August 2011 und September 2013 unrechtmäßig aus geschlossenen Wölbern-Fonds zweckentfremdet haben. Bis zu 60 Millionen davon, so die Ankläger, seien in private Kanäle geflossen. Schulte weist die Vorwürfe zurück.

Autor: Christoph Rottwilm
Telefon: 040 380802 53

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