Der Chef von Vodafone in Deutschland, Jens Schulte-Bockum, fordert Gesetzesänderungen, um Unternehmen hierzulande besser vor aktivistischen Hedgefonds zu schützen: "Gewinnmaximierung für Hedgefonds ohne Rücksicht auf betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schaden ist generell ein sehr fragwürdiges Geschäftsmodell", sagte Schulte-Bockum in einem Interview mit dem Hamburger Wirtschaftsblatt manager magazin (Erscheinungstermin: 24. Januar). "Dem sollte Einhalt geboten werden", forderte Schulte-Bockum, der derzeit unter Beschuss des US-Hedgefonds Elliott steht.
Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat im vergangenen Jahr die Mehrheit am Konkurrenten Kabel Deutschland (KDG) erworben. 11,09 Prozent an KDG hält aber noch Großinvestor Elliott. Damit kann dieser einen Squeeze-out der verbliebenen Anteilseigner verhindern.
Elliott ist dafür bekannt, sich an Unternehmen zu beteiligen, um bei einer Übernahme den Kaufpreis in die Höhe zu treiben. Vor Kurzem erst hatten die Amerikaner die Übernahme des Pharmaproduzenten Celesio torpediert. Bei Vodafone steht voraussichtlich ein Spruchverfahren an, bei dem über eine Entschädigung der Minderheitsaktionäre entschieden werden wird. Dass Elliott in Deutschland so aggressiv agieren könne, sei "in jedem Fall Resultat einer Gesetzeslücke im deutschen Aktienrecht", kritisierte Schulte-Bockum.
Autor: Astrid Maier
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