Der thailändische Yoovidhya-Clan, Mehrheitseigner des Energy-Drink-Herstellers Red Bull, kann über die Nachfolge von Geschäftsführer Dietrich Mateschitz (73) entscheiden. Dies sieht der Gesellschaftervertrag der Red Bull GmbH vor, wie das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet (Erscheinungstermin: 17. November). Mateschitz’ Vorhaben, seinen Sohn Mark Gerhardter als Nachfolger aufzubauen, dürfte damit zumindest für die nächsten Jahre nicht erfüllbar sein. Gerhardter ist 25 und beendet gerade sein Wirtschaftsstudium. Sogar einer Weitergabe der Anteile von Mateschitz in Höhe von 49 Prozent müssten die Thailänder laut Gesellschaftervertrag zustimmen. Die weitreichende Machtfülle, die Mateschitz derzeit genießt, endet mit seiner Geschäftsführertätigkeit. Die Vereinbarung sieht vor, dass alle Anweisungen, die dem von Mateschitz erstellten Geschäftsplan zuwiderlaufen, einer Zwei-Drittel-Mehrheit bedürfen. Mateschitz’ Nachfolger hätte nur noch bei grundlegenden Entscheidungen wie Fusionen, Kapitalveränderungen oder der Liquidation eine Sperrminorität.
Saravoot Yoovidhya, CEO des thailändischen Getränke- und Snackherstellers T. C. Pharma, der das Red Bull Original Krating Daeng („Roter Stier“) vertreibt, pocht zunehmend auf die eigene Stärke. Red Bull erwächst deshalb Konkurrenz vom eigenen Gesellschafter. So hat Yoovidhya angekündigt, den Umsatz von T. C. Pharma in den kommenden fünf Jahren auf 3 Milliarden US-Dollar verdreifachen zu wollen. „Als Eigner der ersten echten thailändischen Weltmarke Red Bull tragen wir die thailändische Flagge auf die Weltbühne.“ Dazu will T. C. Pharma ein international erfahrenes Managementteam aufbauen. Red Bull teilte auf Anfrage mit, „das langfristige Verhältnis mit unseren thailändischen Partnern ist weiterhin ungetrübt“.
Autor: Martin Mehringer
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