Paul Achleitner (60), umstrittener Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, kann sich auf eine zweite Amtszeit einrichten. Keiner der einflussreichen Großaktionäre des Konzerns wird aktiv nach einem Nachfolger für den Österreicher suchen, dessen erste Amtszeit mit der Hauptversammlung im Mai 2017 abläuft. Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 18. November) unter Berufung auf Aktionärskreise. Achleitner selbst, der seit 2012 amtiert, hat signalisiert, bereit zu sein für weitere fünf Jahre an der Aufsichtsratsspitze.
Topinvestoren ist die Situation der Bank zu fragil, als dass sie einen Neustart ohne Achleitner wagen wollen – auch wenn viele Aktionäre dem Aufsichtsratschef eine Mitschuld an der Dauermisere des Konzerns ankreiden. So hielt er lange am erfolglosen Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen fest; zudem unterstützte er deren Universalbank-Strategie mit großvolumigem Kapitalmarktgeschäft.
Größte Aktionäre sind der katarische Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani und sein Cousin, die einschließlich Optionen zusammen auf 10 Prozent kommen, sowie US-Vermögensverwalter Blackrock nach Angaben der Bank mit 5,15 Prozent. Die Deutsche Bank wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.
Autor: Tim Bartz
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