Die Deutsche Bank löst de facto die Abteilung für Konzernentwicklung (AfK) auf, die jahrzehntelang die strategische Denkfabrik des Konzerns war. Einen Nachfolger für AfK-Chef Fabrizio Campelli (42) werde es nicht geben, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. November).
Der neue Vorstandschef John Cryan (54) will so den einzelnen Sparten mehr Verantwortung zuweisen und die überfrachtete Zentrale personell ausdünnen. Schon zu seinem Amtsantritt im Juli hatte der Brite das Hierarchiedickicht des Konzerns kritisiert, hinter dem sich viele Entscheidungsträger versteckt hätten – mitsamt ihrer Managementfehler.
Die AfK-Mitglieder verteilen sich künftig auf mehrere Vorstandsressorts. Bei Cryan verbleibt jener Teil, der sich um "Strategie-Formulierung" kümmert. Finanzvorstand Marcus Schenck (50) bekommt den Bereich Inhouse Consulting (IC) zugeschlagen, der eng mit der AfK kooperierte und jetzt die „Strategie 2020“ umsetzen muss. Regulierungschefin Sylvie Matherat (53) erhält ein Deputat, das sich um Aufsichtsfragen kümmern soll. Bei Personal- und Rechtsvorstand Karl von Rohr (50) wiederum kümmern sich Ex-AfKler um das Thema "Organisationsentwicklung".
Ein Sprecher der Deutschen Bank begründete den Schritt wie folgt: "Mit der Umsetzung der Strategie 2020 erhalten die Geschäftseinheiten und Infrastrukturfunktionen die direkte Zuständigkeit und Verantwortung für deren Umsetzung. Dementsprechend haben wir die Funktionen 'Strategy & Organizational Development' neu zugeordnet. Diese organisatorische Veränderung wird uns dabei unterstützen, die neue Strategie konsequent umzusetzen."
Autor: Tim Bartz
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