Der Vorstand des amerikanischen Automobilzulieferers TRW wird nach der Übernahme durch den deutschen Konkurrenten ZF Friedrichshafen voraussichtlich einen dreistelligen Millionenbetrag kassieren. Allein Vorstandschef John Plant wird fast 160 Millionen Dollar einstreichen, falls er den Konzern verlässt. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 21. November). Es beruft sich dabei auf Papiere, die TRW bei US-Behörden eingereicht hat. Die fast 160 Millionen Dollar für Plant setzen sich zusammen unter anderem aus einer Abfindung und einer speziellen Pensionsvereinbarung. Dazu kommen vorzeitig fällige Aktienoptionen und allein fast 70 Millionen Dollar aus dem Verkauf von TRW-Anteilen, die der Vorstandschef schon länger hält.
Die restlichen Vorstände werden den Dokumenten zufolge insgesamt gut 110 Millionen Dollar kassieren. Auch bei ihnen entfällt demnach mit knapp 50 Millionen Euro ein Großteil auf den Verkauf ihrer Altanteile. Die exakte Höhe der Zahlungen hängt von Zeitpunkt und Umständen des Ausscheidens ab. Die ZF-Spitze erwartet angesichts dieser finanziellen Anreize, dass die TRW-Vorstände den Konzern verlassen werden.
Eine weitere Voraussetzung für die Zahlungen ist, dass die TRW-Aktionäre dem Übernahmeangebot aus Deutschland zustimmen. Die Anteilseigner werden darüber am heutigen Mittwoch (19. November) auf einer außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden. Die Zustimmung gilt allerdings als sicher. ZF bietet den TRW-Aktionären insgesamt 9,5 Milliarden Euro. Fusioniert wären die bisherigen Wettbewerber der global zweitgrößte Automobilzulieferer.
Autor: Michael Freitag
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