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manager magazin 12/2014: Hauen und Stechen bei Strenesse

Bei der insolventen Modefirma liegen Sanierungsvorstand Pluta und die Anleihegläubiger über Kreuz / Abberufung des Gläubigervertreters beantragt

Das Ringen um die Sanierung des insolventen Modemittelständlers Strenesse gerät zusehends zum Hauen und Stechen. Ein Gläubiger habe bei Gericht beantragt, den gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger, Frank Günther, aus dem Gläubigerausschuss auszuschließen, berichtet das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe (Erscheinungstermin: 21. November). Begründet wird der Antrag mit Interessenkonflikten, da der Restrukturierungsexperte der Beratung One Square zugleich Sanierungsgeschäftsführer des ebenfalls insolventen Strenesse-Konkurrenten Rena Lange ist.

Das Nördlinger Luxusmodeunternehmen Strenesse hatte im April Insolvenzantrag gestellt. Anfang Juli wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung mit Michael Pluta als Sanierungsvorstand eröffnet und Jörg Nerlich als Sachwalter bestellt. Seither spitzt sich der Streit zwischen den Gläubigern einer 12 Millionen Euro schweren Anleihe und Pluta immer stärker zu.

Pluta setzt gemeinsam mit der Alteignerfamilie Strehle auf eine Sanierung in Eigenregie, während die Anleihegläubiger mit Günther an der Spitze auf eine schnelle Verwertung der Modefirma dringen. Einzelne Gläubiger monieren, Pluta verzögere den Investorenprozess. Zudem lägen Umsatz und Ergebnis seit Monaten unter den Planungen. Pluta betont dagegen, Strenesse habe in den Monaten Juli bis September mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 0,3 Millionen Euro die Wende geschafft. "Die Sanierungsmaßnahmen, die das Unternehmen seit Anfang 2014 umsetzt, beginnen sich auszuzahlen", teilte Pluta mit.

Der Streit drehe sich auch um Honorare und Vergütungen, berichtet das manager magazin. So verlangte Günther für die voraussichtlich dreijährige Tätigkeit als gemeinsamer Vertreter der Anleihegläubiger knapp eine halbe Million Euro. Dies lehnte Pluta ab.

Autorin: Angela Maier
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