Reinhard Zinkann und Markus Miele präsentieren sich in der Öffentlichkeit stets als Vertreter der beiden Familienstämme, denen der Hausgerätehersteller Miele gehört. Tatsächlich regieren das Traditionshaus aber die Banker Martin Fischedick und Christoph Brand. Das schreibt das manager magazin in seiner jüngsten Ausgabe (Erscheinungstermin: 22. November).
Die beiden Gesellschafter leiten den mächtigen Familienrat von Miele. Fischedick steht als Vertreter der Miele-Sippe dem Gremium vor, Zinkann-Sprecher Brand ist sein Stellvertreter.
Im Hauptberuf gehört Fischedick dem Bereichsvorstand der Commerzbank an. Er führt seit 2008 das Firmenkundengeschäft. Sein Kompagnon Brand stieg 2010 zum Partner von Goldman Sachs auf, wo er unter anderem das Geschäft mit dem öffentlichen Sektor verantwortet. Anfang des Jahres veröffentlichte der Bundestag eine Liste mit Namen von Bankern, die sich in der vergangenen Legislaturperiode am häufigsten mit Mitgliedern der Bundesregierung getroffen hatten. Brand brachte es auf 48 Kontakte und liegt damit auf Platz eins des Rankings - mit weitem Abstand vor allen anderen.
Besonders enge Verbindungen pflegte Brand zum früheren Kanzleramtsminister Eckart von Klaeden. Wie „DER SPIEGEL" Anfang dieser Woche berichtete, war von Klaeden in seiner Amtszeit womöglich mit einem Deal befasst, bei dem Daimler und andere Investoren ein milliardenschweres Paket von EADS-Aktien an die staatseigene KfW verkaufte. In die Transaktion war Goldman Sachs maßgeblich involviert und hat daran hervorragend verdient. Brands Schulfreund von Klaeden ist heute Cheflobbyist von Daimler.
Autor: Ursula Schwarzer
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