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manager magazin 11/2016: Schwarz-Gruppe drängt ins Internet

Lidl macht Filialen zu Abholstationen – dreistelliges Millioneninvestment

Die Schwarz-Gruppe (Kaufland/Lidl) bläst zur Digitaloffensive. Mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe will der Discountspezialist das Geschäft im Internet stärken. Als Teil einer globalen Digitalstrategie verknüpft Lidl das Internetangebot mit den Filialen und macht seine Läden zu Abholstationen.

Wie das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe (Erscheinungstermin: 21. Oktober) berichtet, fällt der Startschuss im Dezember in Berlin. Zunächst wird das Angebot lokal getestet. Unternehmenskreisen zufolge wird Lidl dabei erstmals auch logistisch anspruchsvolle Produkte wie Obst und Gemüse anbieten. Bisher verzichtet der Discounter in seinem 2500 Artikel umfassenden Onlinelebensmittelsortiment auf Frischwaren und Tiefkühlprodukte. Den Großteil des Internetumsatzes, der Schätzungen zufolge mit 150 Millionen Euro noch überschaubar ausfällt, erzielt Lidl mit Textilien und Elektronik. Wegen des in Kürze erwarteten Deutschland-Starts von Amazon Fresh gibt der Handelsriese die Zurückhaltung nun aber offenbar auf.

Experten erwarten, dass sich die Schwarz-Gruppe neben Rewe zum Öffner des noch immer kaum erschlossenen Marktes aufschwingt. Bisher geht hierzulande erst ein Prozent des 150 Milliarden Euro schweren Lebensmittelgesamtumsatzes über den virtuellen Ladentisch. Der Schwesterkonzern Kaufland testet seit Anfang Oktober einen Lieferservice in Berlin. Spätestens im Frühjahr 2017 soll das Angebot auch in Hamburg verfügbar sein. Lidl stockt seine Digitaleinheit rasant auf. Inklusive der Lager für den Onlineversand beschäftigt die von Bereichsvorstand Heiko Hegwein geführte Lidl E-Commerce International GmbH bereits rund 1000 Mitarbeiter. Um für junge Experten interessanter zu werden, setzt Lidl auf ein Berliner Büro im Prenzlauer Berg. Neben dem Internetverkauf arbeitet der Konzern an der Analyse von Kundendaten. Als Vorbild gilt auch hier Amazon.

Autor: Martin Mehringer
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