Das Bankhaus Berenberg schließt zwei Tochtergesellschaften. Darunter ist nach Informationen von manager magazin (Erscheinungstag: 18. Oktober) das erst 2012 zur umfassenden Betreuung von Unternehmern geschaffene Berenberg Office. Als Office-Leiter war Magnus Graf von Schlieffen (52) zum November 2012 eingestellt worden - und hat das Haus Ende August schon wieder verlassen.
Das Ende des Office bedeutet eine strategische Kehrtwende im Geschäft mit den reichen Familien, dem sogenannten Family Office. "Wir waren mit dem bankeigenen Family Office wirtschaftlich nicht erfolgreich und werden es nicht weiter betreiben", sagte der für das Private Banking von Berenberg zuständige Tindaro Siragusano (38).
Abgewickelt wird auch die für geschlossene Beteiligungen und alternative Investments zuständige Tochtergesellschaft Berenberg Private Capital. Geschäftsführer Jürgen Raeke (54) ist freigestellt. "Wir sehen bei geschlossenen Fonds künftig wenig Potential für unsere Kunden. Deshalb fahren wir dieses Geschäft deutlich zurück", sagte Siragusano. Alternative Investments wie zum Beispiel Private-Equity-Fonds würden künftig vom Frankfurter Team des neuen Chief Investment Officers Stefan Keitel (44) betreut. Um Immobilienanlagen kümmert sich das Berenberg Real Estate Office.
Unterdessen hat die Bank Anzeige gegen den ehemaligen Niederlassungsleiter in Bremen wegen Untreue erstattet. Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt wegen des Vorwurfs, er habe Kundenkonten genutzt, "um seine privaten Verbindlichkeiten zu begleichen". Bislang fanden die Ermittler Anzeichen dafür, dass ein Gesamtbetrag von 400 000 Euro auf private Konten des Niederlassungsleiters geflossen sein könnte. Der Beschuldigte war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.
Autor: Mark Böschen
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