Angelsächsische Hedgefonds sondieren einen Einstieg bei Adidas. Das berichtet das manager magazin in seiner kommenden Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. September) unter Berufung auf Finanzkreise. Demnach haben einige Großinvestoren bereits Kontakt zu renommierten Anwaltskanzleien aufgenommen. Die Juristen sollen sie bei einem Anteilskauf beraten.
Zu den Interessenten zählen nach Informationen von manager magazin milliardenschwere Hedgefonds wie Third Point, der Fonds des New Yorker Investors Daniel Loeb (52). Einen Einstieg prüfen außerdem Eric Knight (55), Chef der US-Investmentfirma Knight Vinke, sowie der Fonds TCI des Briten Chris Hohn (47), der 2005 den damaligen Deutsche-Börse-Chef Werner Seifert (65) zum Rücktritt zwang. Hohn hielt sich auf Nachfrage bedeckt: „kein Kommentar“. Auch Knight und Loeb wollten sich nicht äußern.
Im Fall eines Anteilskaufs wollen die Hedgefonds radikale Änderungen bei Adidas bewirken, insbesondere die Ablösung des Vorstandschefs Herbert Hainer (60). Ihn machen die Investoren für die jüngsten Probleme des Sportartiklers verantwortlich. Die aktuelle Wachstums- und Gewinnschwäche hat den Aktienkurs in diesem Jahr um gut 36 Prozent einbrechen lassen. Außerdem fordern einige aktivistische Investoren eine Abspaltung der US-Tochter Reebok oder auch der zuletzt strauchelnden Golfmarke Taylor Made.
Adidas erklärt auf Nachfrage, man stehe regelmäßig in Kontakt „mit aktuellen und potenziellen Investoren“. Wie das „Wall Street Journal“ berichtete, haben in diesem Sommer bereits mehrere Großaktionäre mit Adidas-Vertretern über mögliche Veränderungen gesprochen.
Autor: Simon Hage
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