In den Vorständen und Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen in Deutschland klafft eine Gehaltslücke zwischen Mann und Frau. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie, die The Boston Consulting Group exklusiv für das manager magazin erstellt hat (Erscheinungstermin: 15. Dezember).
Über alle Unternehmen gerechnet, erhält ein weiblicher Vorstand 2,1 Millionen Euro, gut 30 Prozent weniger als die durchschnittliche Vergütung eines männlichen Kollegen (3,1 Millionen). Rechnet man die meist von Männern besetzte Position des CEO nicht mit, verringert sich die Gender Pay Gap auf 22 Prozent. Eine Aufsichtsrätin kassiert im Schnitt 95 000 Euro, ihr männlicher Kollege 119 000 Euro, also 25 Prozent mehr. Vergleicht man allein die „einfachen“ Kontrolleure, beträgt der Verdienstabstand noch 11 Prozent. Teils fällt sogar das Sitzungsgeld für das weibliche Geschlecht geringer aus, weil Frauen in weniger Ausschüssen sitzen.
Die Gender Pay Gap im Topmanagement korrespondiert mit der Gehaltslücke bei den Durchschnittsverdienerinnen. Laut EU liegt die gesamtwirtschaftliche Lohndifferenz hierzulande zwischen Männern und Frauen bei 22 Prozent.
Der „BCG Gender Diversity Index“ wurde in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Strategie & Organisation der Technischen Universität München erstellt. Er durchleuchtet die nach Marktkapitalisierung 100 größten Unternehmen der Republik, soweit deren Vergütungsdaten individualisiert ausgewiesen wurden. Die Hälfte sind Industriefirmen, als Stichtag wurde der 30. Juni 2017 gewählt.
Autorin: Eva Buchhorn
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