Seit Juni war er freigestellt, jetzt hat der Aufsichtsrat der Privatbank BHF Ex-Chef Björn Robens (45) fristlos gekündigt. Das habe der siebenköpfige Aufsichtsrat des Frankfurter Geldhauses einstimmig beschlossen, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 18. Dezember).
Damit geht der Rosenkrieg zwischen Robens und seinem früheren Arbeitgeber in eine neue Runde. Im Juni war Robens, der die BHF seit 2010 als CEO geführt hatte, vom Aufsichtsrat unter Ex-Dresdner-Bank-Vorstand Leonhard Fischer (52) freigestellt worden.
Dem folgt jetzt die fristlose Kündigung wegen Pflichtverletzung. Robens habe das Geldhaus quasi am Aufsichtsrat vorbei nach Gutdünken geführt und sei bereit gewesen, große Risiken einzugehen, so der Vorwurf. Ein Gutachten der Kanzlei Freshfields habe diesen Eindruck bestätigt.
Zudem soll Robens zusammen mit dem chinesischen Großaktionär Fosun an einem Einstieg beim Konkurrenten Hauck & Aufhäuser gearbeitet haben. Dessen Eigner habe sich inzwischen mit Fosun auf eine Übernahme geeinigt, die Zustimmung der Aufsichtsbehörden steht indes noch aus.
Die Chinesen, deren Chairman Guo Guangchang (48) jüngst unter bislang ungeklärten Umständen für mehrere Tage von der Bildfläche verschwunden war, hatten vehement gegen Robens’ Absetzung opponiert und anschließend ein Angebot zur Übernahme der Kleinwort Benson Group abgegeben, zu der auch die BHF gehört.
Tatsächlich aber dürfte die BHF-Bank von der französischen Oddo-Gruppe übernommen werden, zu der bereits der Frankfurter Broker Close Brothers Seydler sowie der Düsseldorfer Fondsmanager Meriten gehört. Oddo hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Prozent der Aktien der Kleinwort Benson Group sicher, die Behörden haben dem Kaufangebot bereits zugestimmt.
Robens’ Anwalt Peter Rölz sagte, er könne die Gründe für die Kündigung „nicht ansatzweise“ nachvollziehen und werde daher "unverzüglich eine gerichtliche Klärung herbeiführen."
Autor: Tim Bartz
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