Die beiden europäischen Netzwerkausrüster Nokia Networks und Alcatel-Lucent haben Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss wieder aufgenommen. Das berichtet das manager magazin in seiner kommenden Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. Dezember) und beruft sich dabei auf Unternehmensinsider.
Nach dem Verkauf des Handygeschäfts an Microsoft stellt Nokia-Chef Rajeev Suri den Konzern derzeit neu auf und lotet dabei Wachstumsoptionen aus. Nokia Networks, die Netzwerksparte Nokias, und der französische Konkurrent Alcatel-Lucent hatten 2013 erstmals Gespräche über eine Fusion geführt, diese aber abgebrochen. Seit Herbst dieses Jahres gebe es wieder Kontakt, schreibt das manager magazin. Mögliche Szenarien seien eine Fusion oder eine enge Kooperation. Ein Nokia-Sprecher teilte mit, man kommentiere keine Marktgerüchte.
Die Netzwerkausrüster-Industrie leidet seit Jahren unter enormem Wettbewerbsdruck. Für einen Zusammenschluss des Branchendritten und des Branchenvierten gäbe es deshalb gute Gründe: So verfügen die Franzosen im Gegensatz zu Nokia Networks über eine eigene Festnetztechnologie. Durch einen Zusammenschluss oder eine Kooperation könnte Suri sein Angebot in Zukunft den Bedürfnissen seiner Kunden besser anpassen, die verstärkt Festnetz- und Mobilfunkangebote aus einer Hand vertreiben.
Dem Bericht zufolge sondiert Suri zudem auch den Einstieg ins Geschäft mit Wearables wie Fitnessarmbänder oder Uhren mit Computern. Dafür habe sich der finnische Konzern eigens die Expertise ehemaliger Nokianer zugekauft, schreibt das manager magazin weiter. Ein Nokia-Sprecher wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Erst vor ein paar Wochen hatte der ehemals größte Handyhersteller der Welt ein neues Tablet auf den Markt gebracht, wobei Nokia seine Marke an andere Fertiger lizenziert. Mit diesem Geschäftsmodell will Suri neue Umsatzquellen erschließen.
Autor: Astrid Maier
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