Der Verhaltensforscher Chengwei Liu hat in einer Studie herausgefunden, dass außergewöhnliche Managementleistungen nicht auf das Können der handelnden Personen zurückzuführen sind. Häufig sind zwei ganz andere Gründe dafür verantwortlich: extreme Risikofreude oder einfach nur Zufall. Wer Topmanager aufgrund ihrer Erfolgsbilanz einstellt, holt sich also häufig entweder leichtsinnige Spielernaturen in das Unternehmen oder Leute, die bei ihrer bisherigen Tätigkeit schlicht Glück hatten. In der neuen Ausgabe des Harvard Business Managers (Erscheinungstermin: 21. Juni) empfiehlt Liu in einem Gespräch, Führungskräfte per Zufallsverfahren auszuwählen: "Weil die Manager auf der höchsten Ebene ohnehin alle gleich gut qualifiziert sind, kann ein Losentscheid tatsächlich die beste Wahl sein." Studien würden zudem belegen, dass Zufallsmechanismen in der Politik und auf den Finanzmärkten bessere Ergebnisse erzielten. Für sinnvoll hält der Forscher dieses Verfahren immer dann, "wenn Leistung mehr von Glück als von Können abhängt. Meiner Meinung nach ist dies in den meisten Konzernen der Fall."
Harvard Business Manager
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