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Linde-Chef Reitzle erwartet dauerhaft unsichere Perspektiven für Unternehmen

Der Chef des Gaseherstellers Linde, Wolfgang Reitzle, warnt vor wachsenden Risiken für deutsche Unternehmen.

»Wir müssen uns darauf einstellen, dass es mehr Unsicherheit geben wird, und zwar dauerhaft«, sagte Reitzle im Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 18. März) und verwies dabei auf die weiterhin angespannten Bilanzen von Banken, Unternehmen und Staaten. »Die Wirtschaftswelt ist komplexer und unübersichtlicher geworden«, so Reitzle weiter. Viele Unternehmen müssten sich erst noch darauf einstellen, dass wenn heute »irgendwo auf der Welt etwas passiert, die Auswirkungen überall zu spüren« seien. »Ursache und Wirkung sind nicht mehr so leicht zu entwirren.«

Unternehmensführer müssten deshalb »stärker als früher in Szenarien denken und dabei auch immer öfter den Worst Case berücksichtigen«, so Reitzle. »Wir müssen uns zudem häufiger die Frage stellen, ob wir tatsächlich damit rechnen können, dass das konjunkturelle Umfeld für die nächsten drei bis fünf Jahre stabil bleibt.«

Kritisch äußerte sich Reitzle in dem Interview über das deutsche Bildungssystem und warnt vor zu viel Bürokratie: »Da wir keine Rohstoffe haben, müssen wir auf Bildung, Kreativität und Innovation setzen. Wir müssen ganz einfach besser sein als andere. Und ich fürchte, dass wir hier ein strukturelles Problem haben.« Im Schulsystem etwa müsse man Begabte stärker und individuell fördern. Doch »statt über solche Herausforderungen nachzudenken, versuchen wir, alles durch staatliche Regulierung und Egalisierung zu lösen.«

Ansprechpartner in der Redaktion: Thomas Katzensteiner
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Hamburg, 17. März 2011

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